Der große Hunger

■ Die Weltnahrungsproduktion sinkt

Washington (dpa) – Zu viele wollen morgen essen. Nach einer am Samstag vorgelegten Untersuchung des Worldwatch-Institutes in Washington hat sich in den vergangenen Jahren – über den Hungerkontinent Afrika hinaus – das Angebot an Lebensmitteln im Durchschnitt verringert. Angesichts des „beunruhigenden“ Bevölkerungswachstums sagt das Institut für die 90er Jahre eine Ausbreitung des Hungers voraus.

Nach den Zahlen des Washingtoner Umweltinstituts ist die Weltgetreideproduktion pro Person seit 1984 um acht Prozent gefallen – noch zwischen 1950 und 1984 war sie um 40 Prozent gestiegen. Weltweit gibt es nach Meinung des Instituts heute kein zusätzliches Land mehr, das landwirtschaftlich oder für Viehzucht genutzt werden könne, und die Fischbestände in den Weltmeeren erschöpften sich.

Außerdem bringe künstliche Bewässerung aus Wassermangel nur noch wenig. Vor allem trügen aber Düngemittel, die einst die Getreideproduktion revolutionierten, kaum noch zum Zuwachs bei. Insgesamt stagniert der Studie zufolge deshalb auch der Gebrauch von Düngemitteln, der zwischen 1950 und 1984 um das Neunfache zugenommen habe.