Hört die Signale

■ Währungsexperten bangen um EWS

Brüssel (dpa) – Die Routinesitzung fällt aus. Währungsexperten der EG wollen Druck vom Wechselkursverbund des Europäischen Währungssystems (EWS) nehmen und den Abwertungsspekulationen gegen die Dänen-Krone ein Ende setzen: Der Währungsausschuß der Gemeinschaft soll nicht, wie geplant, am Montag in Brüssel zusammentreten. Wie es am Wochenende in Brüsseler EG-Kreisen hieß, soll damit den internationalen Devisenmärkten ein klares Signal gegeben werden, daß eine Abwertung der Krone nicht zur Diskussion steht und die Währungen im Wechselkursmechanismus verteidigt werden. Der EG-Währungsausschuß setzt sich zusammen aus den stellvertretenden Zentralbankgouverneuren und Vertretern der Finanz- bzw. Wirtschaftsministerien.

Spekulationen hatten vergangene Woche die dänische Währung in Gefahr gebracht. Die Notenbanken der Gemeinschaft stützten am Freitag mit konzertierten Interventionen die Dänen- Krone. Daran hatte sich auch die Bank von Frankreich, die noch vor einer Woche ihre eigene Währung stützen mußte, beteiligt. Auch nachbörslich wurde die Währung gestützt, um ein Absinken auf den unteren EWS-Punkt von 25,63 Mark je 100 Kronen zu verhindern.

Nach Meinung von Brüsseler Währungsexperten wollten die am Verbund Beteiligten mit ihrer Gemeinschaftsaktion vor allem ihre Bereitschaft verdeutlichen, das EWS-System zu verteidigen. Falls auch der französische Franc erneut unter großen Abwertungsdruck geraten sollte, halten es einige für möglich, daß der Franc vorübergehend aus dem System zurückgezogen wird – dies würde das Ende des EWS bedeuten.