Conti bremst Mitarbeiter aus

■ Reifenhersteller will 100 Leute entlassen/VW soll im Land bleiben

Die Rezession zeigt auch bei den Autozulieferfirmen heftige Bremsspuren. Die Reifenfirma Continental AG (Hannover) will in den kommenden drei Jahren das Netz ihrer europäischen Niederlassungen halbieren. Insgesamt soll von 77 auf 38 Außenstellen abgespeckt werden, teilte ein Sprecher des nach eigenen Angaben viertgrößten Reifenherstellers der Welt mit. Von der Maßnahme seien 80 bis 100 Mitarbeiter betroffen. Die jährlichen Kosten für die europäische Warenverteilung von mehr als 350 Millionen DM sollen deutlich gesenkt werden. Nach drei Jahren sei mit einer jährlichen Ersparnis von wenigstens zehn Prozent der Kosten zu rechnen.

In Deutschland sollen die Continental-Niederlassungen in Augsburg, Dortmund, Dresden, Freiburg, Neubrandenburg, Osnabrück, Saarbrücken sowie Würzburg geschlossen werden. Bei verbessertem Kundenservice sollen die dann größeren 16 deutschen Niederlassungen den Reifenhandel beliefern. Einstellen will sich Conti auf einen 24-Stunden-Service. Weniger gefragte Warengruppen will der Reifenhersteller in einem Zentrallager für Randsortimente konzentrieren.

Gegen die Verlagerung der VW-Produktion ins Ausland soll sich die niedersächsiche Landesregierung stark machen. Das hat die FDP-Fraktion im Landtag von Hannover gefordert. Hintergrund sind Pläne von VW, in Nordspanien ein Werk mit Produktionsanlagen für Kleinwagen zu bauen. Über ihre Vertreter im Aufsichtsrat solle sich die Regierung für den Verbleib von VW in Niedersachsen einsetzen, meinten die Liberalen. dpa