Familienfest ohne Blaublüter

■ Flaute in den Olympischen Segelklassen vor Travemünde

Das Dreikönigstreffen wurde kurzfristig abgesagt, die Travemünder Woche muß in diesem Jahr ganz ohne blaues Blut auskommen. Weder der alte Grieche Konstantin, noch Prince Denmark Hendrik haben die rechte Lust, in diesem Sommer zu segeln, Harald, der alte Norweger darf aus Sicherheitsgründen nicht. Ein bißchen Erleichterung war schon dabei, als man bei den Organisatoren die Absagen mitbekam: Damit war auch die Absage der nervtötenden Yellow-Press besiegelt. Stattdessen kann man sich von heute bis zum 8. August auf der Lübecker Bucht ganz dem Treiben auf dem meer widmen.

Mit einem Rekord-Meldeergebnis meldet sich die Travemünder Woche zurück: 1200 aus zwanzig Nationen gehen an den Start. In der ersten Woche sind allein 13 Bootsklassen, darunter sechs olympische, auf fünf Regattabahnen am Start. Zum Programm gehören natürlich auch die obligaten Matchraces und Seeregatten. In der zweiten Woche wird nur noch auf drei Bahnen gesegelt, je eine Weltmeisterschaft pro Bahn. Die Drachen, Dreimann-Kielboote, werden dabei wohl im Mittelpunkt stehen, auch wenn in dieser Köngisklasse kein einziger König zugesagt hat.

Travemünde versteht sich selbst als das große Familienfest des Segelsports. Da bleibt nicht genügend Raum für die ganz großen Cracks der internationalen Szene. Einer der Gründe für das Fehlen anderer hochklassiger Starter ist die Terminenge auf dem internationalen Regattakalender: Neben der Travemünder Woche laufen auch gleichzeitig mehrere Welt- und Europameisterschaften in olympischen Bootsklassen an anderen Orten. Den Lübecker Yacht-Club als Veranstalter der Travemünder Woche stört das wenig: Die Meldezahlen sprechen für sich, in den nichtolympischen Klassen ist dafür die sportliche Elite am Start.

ank