U-Boot-Frevel

■ Skandal, Skandal: Hamburger Behörde will Kulturgut im Hafen vernichten

Kulturfrevel! Kinderfeindlichkeit! Eiseskälte der Hamburger Behörden! Ein historisches Kulturgut ersten Ranges soll mit einer Riesenmenge Sand zugeschüttet werden! Hier, in der angeblichen Weltstadt Hamburg! Andernorts, genauer gesagt im lieblichen Laboe, werden Untersee-Boote als Museumsstücke gehegt und gepflegt. Doch in der Hansestadt müssen drei wunderschöne U-Boote seit Ende des zweiten Weltkrieges vergammeln, obwohl sie zu den absoluten kultur-historischen Exklusivitäten der Hansestadt gehören.

Die museale Umsorgung dieser jetzt traurig-verfallenen U-Boote vom Typ XXI war den Hamburger Behörden nie einen Gedanken wert: Anstatt ihnen, die Ende des Krieges gar vom Feinde ausgeplündert wurden, einen ehrwürdigen Platz in einem Kriegsmuseum zu verschaffen, wurden sie in ihrem ehemaligen Häuschen, dem Bunker „Elbe II“, am Vulkanhafen belassen und dort schnöde der Verwesung und Plünderung preisgegeben. Vorbildlich dagegen das Verhalten der Stadtväter in Laboe. Dort hat man die überdimensionalen Eisen-Zigarren nicht nur als museumswürdig erkannt, sondern auch als Touristenattraktion aufbereitet - zur Freude der Kinder, die besonders gern im engen Inneren spielen.

Auch die Hamburger Heranwachsenden toben im U-Boot-Bunker herum. Und genau das stört einen Herrn von der Strom- und Hafenbehörde. Er will das kindlich-unschuldige Spiel unterbinden, indem er für 10.000 Mark Sand in den ganzen Bunker schütten lassen will. Dann, so meint der Frevler und Kinderfeind, würde das wild-romantische Gelände „erheblich uninteressanter“. So werden Spielmöglichkeiten für unseren Nachwuchs brutal vernichtet - durch eiskalte Amtsmentalität! Und das, obwohl auch den Behörden bekannt ist, daß überall Spielplätze für unsere Kleinen fehlen!

Herr Bildhauer, wir fordern Sie auf: Lassen Sie ab von ihrem kinder- und kulturfeindlichen Vorhaben! Retten Sie kultur-historische Dokumente! Lassen Sie den Kindern ihre Freude am Leben!

Greta Eck