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Hero-Heroin-Film im Sielwallhaus

■ Beitrag beim Offenen Kanal nicht ausgestrahlt

Per Handzettel wurde der Gemeinschaftsbeitrag vom Verein 23, Reality-Junk-TV und KGB drei angekündigt: Der erste Teil des Films „Hero Heroin“ sollte am Dienstag abend im Offenen Kanal (OK) ausgestrahlt werden. Doch das klappte leider nicht, der Beitrag kam zu spät beim OK an, und konnte nicht durch's Kabel gehen.

Von diesem Desaster wußte die kleine Fernseh-Gucker-Gemeinde im Sielwall-Haus am besagten Abend nichts. Denn das Sielwall-Haus ist nicht verkabelt. „Für alle ohne Kabel zeitgleich“ sollte es die Videovorführung geben, verkündete das Flugblatt. Etwa 20 Personen schauten hier den aufgezeichneten Beitrag an. Die mehrfach eingeblendete Hot-Line-Telefonnummer wählte jedoch keiner, weil niemand genau wußte, warum und weshalb.

Ein Mädchen vom Sielwallhaus Team hatte Abschnitte des Films schon vorher gesehen: „Total schlecht gemacht, die Köpfe völ

lig schief und abgeschnitten.“ Was allerdings für einige nach Dilletantismus aussah, akzeptierten andere als Kunstform. Durch Farb-und Lichtverfremdungen erschienen die menschlichen Köpfe teilweise unwirklich. Außerdem wurden sie gedreht und gewendet, wie es den FilmemacherInnen gerade in den Sinn kam.

Das Video berichtete offen und interessant über Drogen. Ein Ex-Junkie sprach von seiner früheren Sehnsucht, die Welt zu vergessen. Betroffene wurden befragt und Mißstände aufgezeigt: daß zum Beispiel nicht alle, die wollen, ins Methadonprogramm aufgenommen werden. An manchen Punkten war das Video allerdings journalistisch schwach, wenn Informationen über die gezeigten Personen fehlten. Dafür entschädigte die bunte Montagetechnik des Films. Der Beitrag wird vermutlich am 10.08. im Offenen Kanal gesendet.

vivA

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