Gutachter: Europipe schädlich

Gutachter: Europipe schädlich

Für Seehunde und Vögel, Fischer und Touristen wird der Bau der umstrittenen „Europipe“-Gasleitung durch das Wattenmeer der Nordseeküste negative Folgen haben. In der im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens vorgeschriebenen Umweltverträglichkeitsprüfung wird der Trassenführung zwischen den Inseln Langeoog und Baltrum ein „erheblicher Eingriff in die Ökologie des Wattenmeers“ attestiert.

Die Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren einschließlich Umweltverträglichkeitsstudie sind jetzt vom Oberbergamt in Clausthal-Zellerfeld veröffentlicht worden. In den vom Pipelinebau der Ölfirma Statoil betroffenen drei Gemeinden Langeoog, Baltrum und Dörnum (Landkreis Aurich) werden die Unterlagen bis zum 23. August 1993 öffentlich zur Ansicht ausgelegt. Mit den Bauarbeiten für die „Europipe“ soll aber erst im Sommer nächsten Jahres begonnen werden.

Bei den Fischern hat das jetzt bekanntgewordene Ausmaß der bei den Probebohrungen festgestellten Torfschichten im Bereich der geplanten Baggerarbeiten für zusätzliche Beunruhigung gesorgt. Sie befürchten, daß hochgewirbelter Torf ihre Netze verstopfen könnte. Auf über 100 Hektar schätzen die Umweltgutachter den Bereich, in dem die Pipeline zum Teil über die Bauzeit hinaus Meeresboden-Organismen „vernichten“ werde. Etwa 20 Seehunde müßten während der Bauphase zum Großziehen ihres Nachwuchses „abwandern“. Eine ähnliche Prognose wird für die nistenden Vögel gestellt. Bewohner und Gäste müßten vorübergehend auch mit nächtlichen Lärmbelästungen oberhalb der gesetzlichen Vorschriften rechnen. dpa