: Eman(n)zipation wagen
■ Erstes Männerhaus in Berlin geplant
Nach dem ersten „Männerbeauftragten“ in Schwerin soll es jetzt auch ein „Männerhaus“ geben: Das bundesweit einzigartige Projekt ist in Berlin geplant, sagte gestern Elvira Buchwald, Leiterin des Amtes für Gleichstellung im Bezirk Mitte, als Initiatorin. Das Haus soll Männern in Krisensituationen vorübergehend Unterkunft bieten. „Da nimmt man eine Menge von Aggressivität weg.“ Gedacht sei an Väter, die nach der Trennung von ihrer Partnerin aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen müßten und damit den Kontakt zu ihren Kindern verlieren könnten. In dem „Männerhaus“ oder „Väterhaus“ – der Name steht noch nicht fest – sollen auch Kinder wohnen können.
Als Dach für mehrere Projekte soll das Haus außerdem für Männer offenstehen, die Probleme mit Gewalt und Sexualität haben. Ziel sei es, „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu geben, so Frau Buchwald. Neben Wohnungen sind ein Tagungsraum und ein Café geplant. Der Senat habe bereits „moralische Unterstützung“ zugesagt. Ansonsten hoffen die Initiatoren neben den Mieteinnahmen auf öffentliche Zuschüsse und private Förderer. Geht alles nach ihren Plänen, dann könnte das „Männerhaus“ schon Anfang 1994 öffnen, sagte Frau Buchwald. dpa
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