Zivi-Streik in Oldenburg

■ Protest gegen Kürzung des Entlassungsgeldes

Aus Protest gegen die Kürzung ihres Abfindungsgeldes wollen die Zivildienstleistenden aus Oldenburg am Donnerstag streiken. Die Abfindung nach 15 Monaten Zivildienst ist vom Bundesamt für Zivildienst von 2500 auf 1800 Monat zusammengestrichen worden. Dagegen wollen nach Angaben von Ole Rosenbohm von der „Selbstorganisation der Zivildienstleistenden Oldenburg“ etwa 100 Zivis mit dem eintägigen Ausstand demonstrieren.

Beginnen soll der Streiktag um 11 Uhr mit einem Frühstück im Kulturzentrum „Alhambra“. Tagsüber soll es Aktionen und Diskussionen mit Politikern geben, um 16 Uhr findet auf dem Schloßplatz eine Kundgebung statt. Rosenbohm wies darauf hin, daß ein Fernbleiben vom Arbeitsplatz für Zivis, die kein Streikrecht besitzen, weniger Konsequenzen hat als eine kurzzeitige Arbeitsverweigerung: „Das wird als Befehlsverweigerung gewertet und mit bis zu eineinhalb Jahren Haft bestraft.“ Ohnehin erwartet die streikenden Zivis eine Strafe — die kann bei 40 Mark liegen, aber möglicherweise auch einen Monatslohn von 850 Mark betragen.

Der Protest der Zivis richtet sich neben der eigentlichen Kürzung auch dagegen, daß „von einem Monat auf den anderen“ die Zahlung eingestellt wurde. „Viele haben das Geld bereits konkret für die Zeit nach dem Zivildienst eingeplant“, meint Rosenbohm. Die Dienststellen sollen vorher benachrichtigt werden, denn es sei „ein Streik gegen die Kürzung durch das Bundesamt, nicht gegen die Stellen.“ bpo