■ Urdrüs wahre Kolumne: Woanders is das Glück auch nich

Urdrüs wahre Kolumne

Woanders is das Glück auch nich

Misanthropie in der Straßenbahn live: „Also was da in BILD vsteht mit diesen Florida-Urlaubern von Trävellein, ich gönnes denen. Bei uns hier Regen alle Tage und die auf und davon — jetzt sehnse mal , woanders is das Glück auch nich.“

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In einer solchen Welt der Mißgunst mag die Verheißung auch für Sie, werte Leserin, von Interesse sein, die mir mit verschwörerischem Blick von einer sanft durchgeknallten alten Dame vor Tagen auf einem handgeschriebenen Zettel zugesteckt wurde: „Kostenloser Segen (für Hilfesuchende) durch den Großmeister des OTS. Gratisinfo über Dr. Winter, Postfach 7, A 11 1O Wien“. Ohne Gewähr!

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Eine Gruppe von CB-Funkern aus Delmenhorst hat für „unsere Funkerkameraden in der Bundeswehr“ eine Sammelaktion gestartet, „weil die ja aus Somalia nicht mal zum großen CB-Funkerball kommen können.“ Niemand braucht zu befürchten, daß seine Dosenbier- oder Flachmannspende für die Front in falsche Kehlen rinnt, denn „alle Gaben werden bis zur gesunden und glücklichen Heimkehr der Kameraden im Clubheim aufbewahrt für ein Begrüßungsfest nach Abschluß der Aktion“. Selbstkritisch stellen die CB-Funker am Schluß ihres Spendenaufrufs fest: „Mehr können wir leider nicht tun, aber irgendwo muß angefangen werden, auch wenn die Mittel knapp sind. Aber unsere Hilfsbereitschaft hat sich ja schon oft bewährt, weil wir die letzten Idealisten sind.“

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Auch heuer fordern ADAC und Straßenverkehrswacht die werten Kraftfahrer auf, den ABC-Schützen für die ersten Tage ihrer Schullaufbahn Schonfrist zu gewähren. „Fahrt doch nach Möglichkeit auch Zweit- und Drittklässler nicht tot“, ergänzen wir da und erinnern: „Auch kleine Kinder können große Beulen machen.“

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Ein erkennbar deutschstämmiger Grobian bezichtigt auf der Außentreppe des Postamts Domsheide zwei dort hockende Schülerinnen, ihm den Weg zu versperren und droht: „Gleich tret ich euch beiseite!“ Darauf das eine Mädel: „Dann geh ich auf deine Kosten in Rente“. Der Fiesling: „Die Rente erlebst du dann nicht mehr.“ Das Frollein kontert „Geh doch nach Afrika und hol dir den Fangschuß“. Jetzt ist der Grobian am Ende: „Dumme Kuh“, schreit er und „Blöde Votze, dreckige Schlampe, Kanackerbraut.“ Und fällt dann einfach hin. Mit Platzwunde oder Beinbruch wäre die Pointe noch überzeugender gewesen, aber das Leben inszeniert halt behutsam...

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Hier sollte jetzt eigentlich noch eine ganz gemeine, abgrundtief unfaire, in jeder Hinsicht ekelhafte Attacke auf den senatorischen Tekkno-Experten Claus mit C Jäger stehen, aber wir wollen diesem mutmaßlichen Kempowski-Leser und Maklerkumpel noch eine Chance zu tätiger Reue geben: Möge er sich doch bitte heute nachmittag am Lehester Deich zur Geburtstagsparty des aus Presse, Funk und Fernsehen bekannten Bundesverdienstkreuzträgers, Deichhauptmanns und Straßenkünstlers Gerold Janssen einfinden und den Laufburschen für die durstigen Gäste machen. Das hätte was! Ulrich Reineking-Drügemöller