Mehr Arbeitslose

■ In beiden Teilen der Stadt stieg die Arbeitslosigkeit im Juli wieder an

Die im Frühjahr begonnene leichte Entspannung auf dem Arbeitsmarkt ist nach einem deutlichen Anstieg der Erwerbslosen zum Ende des zweiten Quartals gestoppt. Wie das Landesarbeitsamt Berlin-Brandenburg gestern mitteilte, hatten im Juli 202.077 Männer und Frauen keine Arbeit. Das waren 5.264 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg in Westberlin um 0,2 Prozentpunkte auf 12,2 Prozent. Im Ostteil stieg die Quote deutlich von 13,0 auf 13,5 Prozent.

Die in vielen Wirtschaftsbereichen schlechte Konjunktur habe „deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen“, so das Landesarbeitsamt. Aufgrund der Entlassungen zum Quartalsende seien mehr Arbeitslose gemeldet worden. In Ostberlin habe sich zudem eine geringere Entlastung durch arbeitsmarktpolitische Instrumente ausgewirkt.

In Westberlin waren im Juli mit 120.380 Männern und Frauen 2.018 mehr arbeitslos als im Vormonat und 9.363 mehr als vor einem Jahr. Besonders betroffen war das Verarbeitende Gewerbe. Arbeitslosenmeldungen nahmen im Juli gegenüber dem Vormonat um 33 Prozent deutlich zu. Zwar konnten den Angaben zufolge gleichzeitig auch mehr Arbeitssuchende vermittelt werden. Dies sei jedoch überwiegend auf die verstärkte Nachfrage nach Aushilfskräften für die Urlaubszeit zurückzuführen. Die Zahl der Kurzarbeiter ging im Westteil um 34,6 Prozent auf 5.567 zurück. Der Anteil von Frauen an der Erwerbslosigkeit beträgt derzeit 42,5 Prozent. Die Zahl arbeitsloser Ausländer hat mit 25.823 gegenüber Juli 1992 um 9,3 Prozent zugenommen.

In Ostberlin stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 3.246 auf 81.697. Das waren 14.767 weniger als vor einem Jahr. Weiter leicht zugenommen hat mit 1.476 (1.280) die Zahl der Beschäftigten, die nach Paragraph 249h Arbeitsförderungsgesetz in der Umweltsanierung sowie im Jugend- und Sozialbereich tätig sind. Der Anteil der Frauen an der Gesamtarbeitslosigkeit lag in Ostberlin im Juli bei 55,3 Prozent. dpa