Puff motiviert die Truppe

■ Sorgen um unsere Jungs in Somalia

Bonn (dpa/taz) – Der Einsatz der deutschen Soldaten in Somalia hat nach den Worten des Wehrbeauftragten des Bundestages, Alfred Biehle, die Stimmung in der Bundeswehr deutlich verbessert. Die Aussicht, an humanitären Einsätzen teilnehmen zu können, habe „einen Motivationsschub in die Truppe gebracht“, sagte Biehle der Berliner Tageszeitung BZ. Die Soldaten, so Biehle, sähen das Elend in der somalischen Bevölkerung und wüßten, daß sie helfen können.

Doch dies allein kann nicht alles sein. Einen anderen Motivationsschub, der die Stimmung der Truppe steigen ließ, hat der Heeresinspekteur Helge Hansen ausgemacht. In einem der Welt am Sonntag vorliegenden Brief des hohen Offiziers heißt es, die Bundeswehr wolle die Soldaten in Somalia dazu bewegen, ihre zehn Tage Urlaub in Deutschland zu verbringen. Familienangehörige seien durch Berichte verunsichert worden, nach denen deutsche Soldaten im Rahmen des ersten Wochenendurlaubs im kenianischen Mombasa auch Vergnügungsviertel besucht hätten. Biehle forderte – aus Fürsorge für die Truppe und Sorge um ihre Einsatzbereitschaft? – in diesem Zusammenhang, den verhängten Stopp des „UNO-Urlaubs“ von drei Tagen in Kenia rückgängig zu machen.

Der Bundeswehrbeauftragte erläuterte weiter, ein Risiko für die in dem ostafrikanischen Staat stationierten deutschen Soldaten gebe es gegenwärtig nicht. Nach seinen Informationen bestehe in Belet Huen keine Gefahr. Die Bundeswehr müsse sich in Zukunft auf weitere humanitäre Einsätze vorbereiten.

Nach den Plänen der Bundeswehr wird der deutsche Unterstützungsverband in Belet Huen in dieser Woche fast vollzählig sein. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte am Sonntag in Bonn, im deutschen Camp in Belet Huen sei es „weiter ruhig“. Alles verlaufe „planmäßig“. Der 1.700 Mann umfassende Somalia- Verband soll dann Ende August zur logistischen Unterstützung von UNO-Truppen einsatzbereit sein.