Hundepisse gefährdet Hamburgs Bäume

■ Umweltsenator legt Erfolgsbilanz vor / Neues Wasserschutzgebiet ausgewiesen

Den Bäumen in Hamburg geht es immer besser. Während 1982 nur 46 Prozent aller Straßenbäume in der Hansestadt gesund waren, sind es heute rund 72 Prozent. Noch besser steht es um die Bäume in Hamburger Parks: Hier gelten sogar 77 Prozent als gesund. „Leider sind diese Erfolge allein durch Hamburger Aktivitäten kaum noch ausbaubar“, bilanzierte Umweltsenator Fritz Vahrenholt. Nötig seien dafür länderübergreifende, wenn nicht gar europaweite Fortschritte bei der Luftreinhaltung notwendig.

Neben den Schädigungen durch Luftverschmutzung haben die Bäume vor allem durch Kraftfahrzeuge zu leiden. „Ein großes Problem stellen aber auch Stamm- und Wurzelschädigungen durch Hunde-Urin dar“, stellte die Behörde fest. Besonders robuste Straßenbaumarten seien Mehlbeere und Linde, Roteichen und Eschen zählen hingegen zu den Sorgenkindern: Bei ihnen werden durch Infrarot-Luftaufnahmen häufiger Schäden festgestellt. Im diesem Jahr gibt die Stadt rund 3,4 Millionen Mark für die Pflege des öffentlichen Grüns aus. Seit 1982 wurden 65.000 Straßenbäume in Hamburg neu gepflanzt. Damit, so Vahrenholt zufrieden, wuchs der Bestand auf über 200.000 Straßenbäume.

Nach so viel wahlkampftaktisch plazierten Erfolgsmeldungen rühmte der Senator ein weiteres Kapitel seiner steten Bemühungen für Hamburgs Umwelt. Ein neues, fast 50 Quadratkilometer großes Wasserschutzgebiet im Bezirk Harburg habe er gestern im Senat absegnen lassen. Die Umgebung der drei Wasserwerke Bostelbek, Neugraben und Süderelbemarsch, wo mehr als 10 Prozent des Hamburger Trinkwassers gefördert wird, sei nun streng geschützt. Damit sei unter seiner Ägide ein „umfassender Grundwasserschutz“ für 8,5 Prozent des Hamburger Staatsgebietes erreicht worden. smv