Platz für die Kleinsten

■ 1994 soll das KTH Billungstraße fertig sein

In St. Magnus wohnt man schön. Viel Grün und wenig Autos sind für Kinder eigentlich ideal. Besser könnten sie es nicht haben, sollte man meinen. Doch sobald es um einen der heiß begehrten Plätze in den Kindertagesheimen geht, müssen Eltern in weiten Teilen des rund 5.500 Einwohner großen Bremen-Norder Ortsteiles Lotterie spielen. Besonders die, die in Richtung Knoops' Park wohnen, müssen sich oft genug weiter weg nach einem Platz für den Nachwuchs umsehen, auch, wenn es so viele junge Familien dort nicht gibt.

Diese Wanderungsbewegung soll ab dem Kindergartenjahr 1994/95 gestoppt werden. Dann soll das neue Kindertagesheim (KTH) an der Billungstraße in St. Magnus fertig sein. Höhe der Umbaukosten: 3,8 Millionen Mark. Wo bis vor wenigen Monaten noch Asylbewerber untergebracht waren, wird der Träger, die Arbeiterwohlfahrt (AWO) dann insgesamt 110 Plätze anbieten. Davon profitieren auch die Mitarbeiterinnen der Bremer Heimstiftung, die gleich nebenan das Altenwohnheim „Haus Blumenkamp" betreibt. Für sie stehen im Rahmen einer „betriebsnahen Versorgung“ einige Plätze in der neuen Tagesstätte zur Verfügung, wie Klaus Westing erklärt, der für die KTH-Planung der AWO zuständig ist.

Zum Einzugsbereich der KTH gehören laut Sozialbehörde neben St. Mag-nus auch noch die Ortsteile Lesum und Schönebeck. In diesem Bereich stehen nach Rechnung der Sozialbehörde derzeit 385 Kindergarten- und 45 Hortplätze zur Verfügung.

Wie die Aufteilung und Stärke der einzelnen Gruppen genau aussehen werden, ist allerdings noch nicht ganz klar. Da werde man sich „nach dem Bedarf richten“, sagt Dr. Heidemarie Rose, von der Landesjugendbehörde, die bei der Sozialsenatorin für die Planungen zuständig ist. Sie weiß lediglich, daß man möglichst „flexibel“ beim Gruppenangebot und „bei der Handhabung der Öffnungszeiten“ sein möchte, erklärt Westing.

Die Details müssen Sozialbehörde und AWO noch besprechen. Geplant ist unter anderem, daß neben je zwei Hort- und zwei Kindergartengruppen zwei weitere mit je 15 Kindern entstehen. Von denen sollen je fünf unter drei Jahre alt sein. Ob es dazu kommt, ist zur Zeit nicht sicher. Frau Rose: „Auch das müssen wir von der Nachfragesituation abhängig machen. Wenn wir Kinder unter drei Jahren mit aufnehmen, gehen uns zehn Plätze für die Drei- bis Sechsjährigen verloren. Gegenüber ihnen gibt es aber eine größere rechtliche Verpflichtung, Plätze anzubieten.“ ubu