„Ein Schwachpunkt“

■ Reform des Nachmittags bei der ARD

Berlin (FK/taz) – Nachdem der Vorabend voll „durchharmonisiert“ ist, kommt bei der ARD jetzt auch der Nachmittag dran. Er wird ab 1994 geglättet und mit „wiedererkennbareren Layouts“ versehen. Der Bauchladen von kurzen Features mit verschiedensten Themen in verschiedensten Formen soll ausgedient haben. Laut ARD- Programmdirektor Günter Struve ist das Nachmittagsprogramm „ein Schwachpunkt der ARD“. Gegenüber dem Mediendienst Funk- Korrespondenz sagte Struve, daß die kumulierten Marktanteile „erbarmungslos niedrig“ lägen.

Hans Meiser habe mit seinem RTL-Nachmittagstalk nicht zuletzt deshalb soviel Quotenerfolg, weil er zum Teil davon lebe, daß er „praktisch ohne Konkurrenz“ senden dürfe. Außerdem hat die ARD auch unter der „Enterprise“- Invasion am Nachmittag zu leiden (Sat.1 und ZDF).

Nach Informationen der taz will die ARD 1994 wöchentlich eine Reportage mit dem Arbeitstitel „Menschen '94“ bringen, die an das Format von „Spiegel-TV-Interview“ angelehnt ist. Für das im Oktober auslaufende „talk täglich“ sollen bis zum Jahreswechsel eine WDR-„Talkradio“ mit Björn Hergen Schimpf und Folgen von „Live aus dem Nachtwerk“ (BR/HR) laufen.

Straffung auch bei den Kindersendungen – ihre Zahl soll von fünf auf drei reduziert werden.

An drei Tagen in der Woche ist um 16.30 Uhr ein Comedy-Termin angesetzt; täglich um 14.30 Uhr soll eine neue Kinderserie aufgelegt werden. Die erfolgreiche Sonntags-Jugendsendung „Moskito“ soll wöchentlich eine aktuelle Magazinschwester bekommen. Arbeitstitel: „Moskito-weekly“. Montags und freitags sind Spielfilme vorgesehen. kotte