Aus für „wilde“ Wirtschaftszonen?

■ Chinas Führung gegen unkontrollierte Investitionen

Berlin (taz) – Mit „Sonderentwicklungszonen“ haben chinesische Funktionäre vieler Städte und Kreise vor allem im Süden des Landes in den vergangenen Jahren versucht, ihre Region am Wirtschaftsboom teilhaben zu lassen. Die Zentrale in Peking hat nur dreißig solcher Zonen sanktioniert, in denen Investoren durch besondere Steuervergünstigungen und andere Vorteile angelockt werden. Die bekannteste ist Shenzhen an der Grenze zu Hongkong. Ohne offizielle Genehmigung aus der Hauptstadt aber entstanden etwa 1.200 dieser Regionen. So erklärte ein Geschäftsmann jüngst gegenüber dem Guardian: „Wir gehen zu ihnen und sagen, was wir wollen, sie fragen uns, wieviel wir investieren werden, wer unser lokaler Partner sein wird und derlei Dinge. Ich kann Ihnen sagen, wir kriegen so gute Konditionen von ihnen, wie wir es in Shenzhen täten.“ Umweltschutz, Arbeitssicherheit oder schlicht ein nachhaltiger Nutzen für die lokale Ökonomie bleiben bei dieser Art unkontrollierter Investitionen in China auf der Strecke. Jetzt hat die chinesische Regierung angekündigt, 1.000 der „wilden“ Sonderwirtschaftszonen zu schließen. Die restlichen 200 würden untersucht und möglicherweise auch dichtgemacht. Hu Ping, Direktor des Büros für die Sonderwirtschaftszonen unter dem Staatsrat, erklärte nach einer Meldung von Xinhua am Mittwoch, nur zehn Prozent der von der Zentrale nicht autorisierten Zonen hätten der lokalen Wirtschaft genutzt. Ein Fünftel würden noch auf die finanziellen Mittel warten, um geplante Projekte durchzuführen. Unterdessen werde immer knapper werdendes Agrarland entzogen und liege brach. li