Spenden für Abtreibungen

■ Soli-Beitrag in Kneipen für die „Frauenkasse“ vorgeschlagen

Eine ungewöhnliche Aktion will der Kulturverein Schanzenviertel ins Rollen bringen. Mit einem Schreiben an 80 Hamburger Kneipen und Restaurants versucht der Verein Gastwirte dazu zu motivieren, den Spendentopf der Berliner Frauenkasse aufzufüllen. Die war im Mai als Reaktion auf den Karlsruher Richterspruch zum Paragraph 218 von einigen Berlinerinnen initiiert worden. Mit der Frauenkasse soll den Frauen in der ganzen Republik ein Schwangerschaftsabbruch ermöglicht werden, denen das Geld dafür fehlt und die vom Sozialamt keine Unterstützung erhalten.

Die Idee des Kulturvereins, der in der Magarethenkneipe zu finden ist: An einem gemeinsam auserkorenen Termin auf alle Getränke 50 Pfennig „Solibeitrag“ zu erheben, die auf ein Spendenkonto (Berliner Bank, BLZ 100 200 00, Konto: 999 800 9600, „Frauenkasse, Ika Klar“) fließen sollen. Bislang kamen 150.000 Mark zusammen, die bei manchen Arzthonoraren schnell aufgebraucht sein werden.

Im Hamburger Frauensenatsamt wird derzeit geprüft, ob den Frauen, die durch das Hilfsnetz fallen (wie Asylbewerberinnen, die erst ein Jahr hier leben) durch Ausnahmeregelungen bei der Sozialhilfe geholfen werden kann. Wenn nicht, will das Amt auch einen Spendenaufruf für die Frauenkasse starten.

sako

Vorbereitungstreffen des Kulturvereins: 18.8., 19.30 Uhr, Magarethenstraße 33