Mittelstand will mehr

■ CDU zum „Wirtschaftsstandort am Meer“

Die Wirtschaftsstruktur im kleinsten Bundesland Bremen muß nach Ansicht des Wirtschaftsrates der CDU dringend verbessert werden. In einer Broschüre „Wirtschaftsstandort am Meer“ formulierte die Vereinigung dazu zehn Forderungen.

Der Bremer Senat sei „mittelstandsfeindlich“, meinte der Landesverbandsvorsitzende Andre- Michael Schultz. Der Anteil mittelständischer Betriebe betrage in Bremen nur 30 Prozent, im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von 65 Prozent.

Mehr als 450 alteingesessene Bremer und Bremerhavener Firmen seien seit 1987 in die niedersächsischen Umlandgemeinden abgewandert. Der bremische Wirtschaftssenator habe vielleicht ähnliche Vorstellungen wie die Wirtschaftsvereinigung, „aber es passiert nichts“.

Die Forderungen der Vereinigung: Staatliche Mittel für Forschung und Entwicklung sollten vor allem für innovative mittelständische Unternehmen eingesetzt werden. Zugleich warnt der CDU-Wirtschaftsrat vor dem „Festhalten an Subventionen zur Aufrechterhaltung unrentabler Produktionen“. Damit will die CDU-nahe Gruppierung aber nichts gegen Werft- und Stahl- Subventionen gesagt haben. Zur Stärkung der Position Bremens sollte sich der Senat um die Ansiedlung einer Bundesbehörde bemühen und die Stadt zu einem Dienstleistungszentrum von überregionaler Bedeutung ausbauen. In diesem Zusammenhang verlangt die Organisation eine zügige Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen.

Auch die Lebensqualität in Bremen und Bremerhaven gelte es zu verbessern. Die Häfen müßten zu „Erlebnishäfen mit Bummelqualität“ ausgebaut werden.

Verkehrspolitisch mahnten die CDU-Politiker den Bremer Ampelsenat: „Wir warnen vor einer rigorosen Beschränkung des Zugangs zu den Innenstädten durch Fußgängerzonen“. Für auswärtige Kunden sei der PKW unverzichtbar. „Verkehr ist Mobilität, und von der Mobilität lebt die Wirtschaft“, formulierte Schultz. dpa/K.W.