Bund streicht Zuschüsse

■ Verbraucherzentrale appelliert an Senat / Etat von 3,8 Millionen Mark

Die Verbraucherzentrale (VZ) Berlin hat gestern an den Senat appelliert, diese gemeinnützige Einrichtung künftig noch stärker zu unterstützen. Auf einer Festveranstaltung anläßlich des 40jährigen Bestehens der VZ Berlin bezeichnete es Geschäftsführerin Thea Brünner als „besonders bitter“, daß sich der Bund mit Ablauf des Jahres 1994 aus der Finanzierung zurückzieht, nachdem er seine Zuwendungen seit vergangenem Jahr bereits eingefroren habe. Der Verein setze nun um so mehr auf seinen Hauptgeldgeber, die Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie, und hoffe, daß der Senat die Verbraucherzentrale auch nach Einstellung der Bundesfinanzierung nicht im Stich läßt, sagte Frau Brünner.

Nach Angaben der Geschäftsführerin hat die Verbraucherzentrale Berlin, die vor 40 Jahren mit fünf hauptamtlichen Kräften ihre Arbeit begann, inzwischen mehr als 80 Mitarbeiter. Sie verfügt derzeit über einen Etat von 3,7 Millionen Mark. Außer Fördergeldern von seiten der Senatsverwaltungen für Wirtschaft, für Bau- und Wohnungswesen und für Stadtentwicklung sowie (noch) vom Bund hat der Verein eigene Einnahmen aus Mitgliederbeiträgen, Beratungsgebühren sowie aus dem Verkauf von Broschüren und Informationsblättern.

In den vergangenen vier Jahrzehnten ist die Einrichtung nach den Worten von Frau Brünner auch dank staatlicher Unterstützung zu einer „selbstverständlichen, den marktwirtschaftlichen Gedanken fördernden Aufgabe“ geworden. Beschränkten sich die Aktivitäten der VZ zunächst auf hauswirtschaftliche Einkaufs- und Beratungsdienste, so reicht die Palette heute über Lebensmittelkennzeichnung bis hin zu Wohn-, Umwelt-, Patienten- sowie Rechtsberatung in Versicherungs-, Kredit-, Spar- und Anlagefragen. ADN