Skin tötete / Mord an 16jährigem

■ Berufsschüler gestand seine Tat bei einem Ortstermin

Skin tötete Mord an 16jährigem

Berufsschüler gestand seinen Tat bei einem Ortstermin

Ein zur Skinhead-Szene von Uelzen gehörender 17jähriger hat gestanden, Ende Juli einen 16 Jahre alten Realschüler aus Lüneburg getötet zu haben. Der am Montag wegen Mordverdachts verhaftete Berufsschüler gab während eines Ortstermins zu, er habe sein Opfer zunächst niedergeschlagen und dann verbrennen lassen. Als Motiv sei Geldgier zu vermuten: Der 16jährige habe mit dem Besitz von 800 Mark geprahlt, obwohl er offenbar nur 30 Mark bei sich hatte.

Der 17jährige wird außerdem beschuldigt, Einbrüche, Diebstähle und Sachbeschädigungen begangen zu haben. Zwischen der Tötung des Schülers am 22. Juli und seiner Festnahme habe der Berufsschüler in Jugendarrest gesessen, weil er im Frühjahr einen Molotow-Cocktail in die als Asylantenunterunkunft genutzte Turnhalle einer Uelzener Realschule geworfen habe.

Der junge Lüneburger war während einer Ferientour nach Uelzen gelangt und hatte dort den Skinhead kennengelernt. Als er abends ein Dach über dem Kopf suchte, begleitete der mutmaßliche Täter den Jungen zum Friedhof. Dort stehen ehemalige Umkleideräume eines Sportplatzes, der heute Teil des Friedhofs ist. Zwischen den Gräbern habe er einen schweren Gegenstand gefunden, sagte der 17jährige aus. Damit habe er den Schüler niedergeschlagen, in das Umkleidegebäude geschleift und ihn in einem zuvor entzündeten Feuer verbrennen lassen, –um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen“.

Die Identität des Opfers, der von Passanten als lebende Fackel entdeckt worden war und der zehn Tage später in einer hannoverschen Spezialklinik starb, blieb zunächst ungeklärt. Weil der 17jährige aber vor Freunden damit prahlte, er habe den Jungen „alle gemacht“, kam die Polizei auf seine Spur. Vor dem Haftrichter leugnete er die Tat zunächst, packte dann aber beim Ortstermin aus.

Einen Tag nach dem Tod des Opfers am 2. August hatten seine Eltern Vermißtenanzeige erstattet. Es sei unbegreiflich, daß es der Polizei nicht schon früher gelungen sei, die Identität des Toten zu klären. dpa