Atomklo bald befreit

■ Strafantrag gegen Blockierer

Morsleben (taz) – Die „Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe“ (DBE) hat im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz Strafantrag gegen die Greenpeace- Aktivisten gestellt, die seit Dienstag die Zufahrten zum Atommüll- Endlager in Morsleben blockieren, weil dieses undicht sei. Die Antragsteller werfen den Umweltschützern Hausfriedensbruch, Nötigung und Behinderung vor. „Die Sicherheit der Mitarbeiter ist gefährdet, weil Krankenwagen und Feuerwehr nicht mehr auf das Gelände fahren können“, begründet der Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz Arthur Junkert, die Anzeige.

„Damit dürfte die Räumung unmittelbar bevorstehen“, glaubt Greenpeace-Atomexpertin Inge Lindemann. So sieht das Junkert auch. „Wenn die Polizei auf unseren Strafantrag nicht reagieren sollte, wird das Bergamt einen weiteren Strafantrag stellen“, kündigte er an. Da das Bergamt als Aufsichtsbehörde für die Sicherheit der Mitarbeiter verantwortlich sei, käme die Polizei um eine Räumung der Atomklo-Zufahrten nicht herum. Eberhard Löblich