Risiko mit fünf Ringen

■ Grüne zu den Kosten der Bewerbung

Einen Monat vor der Entscheidung des IOC über den Austragungsort von Olympia 2000 hat die Fraktion Bündnis 90/Grüne die Bewerbung Berlins erneut als „Haushaltsrisiko ersten Ranges“ bezeichnet. Bereits über eine Viertel Milliarde Mark sei von 1991 bis 1993 für die Bewerbung aufgewandt worden. Damit dürfte diese die teuerste in der Geschichte der Olympischen Spiele werden, kritisierte die haushaltspolitische Sprecherin der Fraktion, Michaele Schreyer.

Dabei seien in der Rechnung noch nicht einmal alle Ausgaben enthalten, sagte Schreyer. Fehlen würden unter anderem die Kosten für die Olympia-Werbe-Reisen des Regierenden Bürgermeisters nach Barcelona sowie die Zuschüsse für die Entwicklungsträgergesellschaften der olympischen Wohnstandorte. Zudem monierte sie erhebliche Differenzen zwischen den im Haushalt 1994 aufgeführten und den nach der Olympia-Bewerbungsschrift notwendigen Olympia-Mitteln. So seien für die Erweiterung des Messegeländes 200 Millionen Mark im Etat vorgesehen, der Senat gehe aber von 230 Millionen Mark Kosten 1994 aus. Auch für die drei Sporthallen seien nur 80 Millionen Mark statt der benötigten 180 Millionen Mark im Haushalt ausgewiesen. Diese Abweichungen müßten zwangsläufig zu einer noch höheren Neuverschuldung oder zur Streichung von Mitteln für andere Haushaltsvorhaben führen. ADN