Besetzer-Haus durchsucht

■ Polizei beschlagnahmt Funkgeräte

In der Nacht zu Sonnabend ist die Pfarrstraße 88 in Lichtenberg von der Polizei durchsucht worden. Nach Angaben der HausbesetzerInnen stürmte eine Hundertschaft das Haus, nahm die BewohnerInnen vorläufig fest und ließ sie erst vier Stunden später nach Feststellung der Personalien wieder in ihre Wohnungen. Nach der Durchsuchung hätten Telefon, Funkgeräte, Werkzeug und über 1.000 Mark gefehlt.

Die Polizei sprach in einer ersten Stellungnahme vom Ausheben einer „Kommandozentrale der autonomen Szene“. Offenkundige Indizien: mehrere Funkgeräte und Funktelefone. Außerdem habe man bei der Durchsuchung Falschgeld und Diebesgut gefunden. Das Haus sei durchsucht worden, so die Polizeipressestelle, nachdem Zeugen einen in das Haus flüchtenden Räuber gesehen hatten. Dieser habe mit einem Komplizen zwei Menschen in der im gleichen Haus liegenden Kneipe mit einem Messer bedroht und Geld geraubt. Der Mann wurde nach der Polizeiaktion festgenommen.

In einer späteren Stellungnahme rückte die Polizei von dem Vorwurf ab, das Haus sei eine Organisationszentrale der Autonomen. Eine Polizeisprecherin: „Von einer Kommandozentrale kann man nicht sprechen.“ Die CDU forderte unterdessen, das Haus umgehend zu räumen. Das Gebäude sei keine Heimstatt friedlicher Wohnungssuchender, sondern eine Fluchtburg für Kriminelle, erklärte CDU-Hardliner Dieter Hapel. jul