Strahlentherapie unter neuer Leitung

■ UKE: Kommissarischer Nachfolger für Hübener vorgestellt

Sein strahlendstes Lächeln präsentierte Professor Thomas Herrmann gestern den Fotografen, aber so richtig freuen konnte er sich eigentlich nicht. Grund: Er tritt die Nachfolge des vom Dienst suspendierten Leiters der Strahlentherapie, Klaus-Henning Hübener, im UKE an. „Die Aufgabe ist nicht gerade das, was man sich als leicht vorstellt. Aber ich werde alles tun, damit die Therapie wieder aus der Presse verschwindet, damit wir uns wieder auf die Patienten konzentrieren können“, sagte Herrmann.

Der 49jährige wird seine Tätigkeit jedoch nur vorübergehend ausüben: „Wir haben Herrn Herrmann aus der Medizinischen Akademie in Dresden nur „ausgeliehen“, erklärte Heinz-Peter Leichtweiß, ärztlicher Direktor des UKE. Herrmann werde die Abteilung kommissarisch, ein halbes Jahr lang, bis zu Beginn des Wintersemesters führen. Was dann passiert, konnte Leichtweiß nicht sagen: „Zunächst müssen die Voruntersuchungen abgeschlossen werden, ob Professor Hübener seine Dienstaufgaben verletzt hat oder nicht.“ Dies solle innerhalb von drei Monaten geschehen sein. Dann steht zur Entscheidung, ob ein Disziplinarverfahren gegen den ehemaligen Leiter der Strahlentherapie eingeleitet wird.

Der jetzige Therapeut Thomas Herrmann ist einer der wenigen Spezialisten in Deutschland. In Dresden hat er seine Facharztausbildung bereits mit dem festen Ziel, Strahlentherapeut zu werden, begonnen. Da er keiner Partei angehörte, sei er erst 1992 Professor geworden. Ob er nach Beendigung der kommissarischen Leitung bleibe? Herrmann: „Dazu kann ich nichts sagen“. Andrew Ruch