Handelsstreit beilegen

■ Frankreich lockert Widerstand

Paris (dpa) – Die französische Regierung hat bei den Gesprächen über das Handelsabkommen Gatt offensichtlich ihre Haltung gelockert. Bislang hatte sie das sogenannte Blair-House-Abkommen über die Getreideexporte strikt abgelehnt. Der europäisch-amerikanische Vertrag über eine Verringerung der Getreideausfuhren solle „abgeändert, vervollständigt und interpretiert werden“, hieß es am Donnerstag abend im französischen Landwirtschaftsministerium. Ein solches Verfahren sei wahrscheinlicher als ein Pariser Veto gegen das Abkommen. Heftige Kritik an der Haltung Frankreichs war zuvor aus anderen EG- Ländern laut geworden, da sie den Abschluß der Gatt-Verhandlungen blockiere.

Änderungen wünscht Frankreich bei der Einfuhr von Futtergetreide, vor allem Maiskleie, die ab einer bestimmten, vorher festgelegten Menge mit Abgaben belegt werden solle. Der Pariser Außenhandelsminister Gérard Longuet will am Dienstag mit EG-Kommissar Leon Brittan die Probleme erörtern, bald auch mit Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt zusammenkommen.