Montagsdemos am Alex

■ Maschinenbauer für Recht auf Arbeit

Gestern protestierten Beschäftigte der Fritz Werner Werkzeugmaschinen AG vor dem Roten Rathaus gegen die drohende Entlassung von rund 290 der 497 Mitarbeiter des Unternehmens in Tempelhof-Marienfelde. Ab jetzt werde jeden Montag „für den Erhalt der industriellen Arbeitsplätze in Berlin“ demonstriert, kündigte der Betriebsrat an. Aufgerufen, sich gegen das tatenlose Zusehen der Politiker zu wehren, seien alle Berliner, nicht nur Betroffene.

Zwar seien zunächst die Geschäftsleitungen die richtigen Ansprechpartner, räumte der Betriebsratsvorsitzende Klaus Abel gegenüber der taz ein. Es sei aber „eindeutig ein politisches Problem, wenn in Berlin massiv Industrie- Arbeitsplätze abgebaut werden“. Schließlich müßten auch die politischen Folgen berücksichtigt werden, die „aus hoher Arbeitslosigkeit erwachsen“. Zudem wurde das Unternehmen Anfang 1990 aus der staatlichen Deutschen Industrieanlagen Gesellschaft herausgelöst und privatisiert, „der Senat kann sich jetzt nicht einfach aus der Verantwortung stehlen“.

Probleme mit dem Begriff „Montagsdemonstration“ habe er nicht, erklärte Abel. In Wendezeiten wie auch heute gehe es um Grundrechte, „und auch Arbeit ist ein Grundrecht, das verteidigt werden muß“. Daher habe sich die Belegschaft zu diesem Schritt entschlossen, „eigentlich mehr aus Hilflosigkeit“. Der Betriebsrat wird von der IG Metall unterstützt. Christian Arns