Ebenerdige FußgängerInnen

■ Bebauungspläne Rembertikreisel und Innenstadtbereich im Beirat Mitte vorgestellt

Im Ansgaritorsaal begab man sich gestern gleich auf zwei Reisen in die städtebauliche Phantasie. Zum einen wurde vor der Sitzung des Beirats Mitte der Bürgerbeteiligung Genüge getan und ein Bebauungsplan zum Rembertikreisel vorgestellt. Später hörte der Beirat und das Publikum den Ausführungen zur stadtverträglichen Erschließung der Innenstadt aufmerksam zu.

„Es ist ein ziemliches Kuddelmuddel“, stellte Enno Keune vom Planungsamt zum heutigen Zustand des Rembertikreisel fest. Er legte gestern den Bebauungsplan 1521 aus. Der Plan umfaßt das Gebiet Rembertiring, Kreisel, Eduard-Grunow-Straße über den Dobben bis hin zu Außer der Schleifmühle. Der Kreisel soll verschwinden, statt der Büsche sollen Bürogebäude oder Geschäfte dorthin. Die Trasse wird dann in einem einheitlichen Bogen um die Ecke zum Dobben führen. Der Parkplatz an der Sparkasse wird verschwinden, da soll die Straße in der Größe der Parkallee durch. Der breite Grünstreifen in der Mitte der Eduard-Grunow-Straße wird zugungsten einer Straßenrandbebauung auf der Seite zum Fedelhören hin geopfert. Dort wird ebenfalls eine Häuserzeile mit Büros und Geschäftsräumen errichtet. Obendrüber könne man eventuell wohnen, räumte Keune ein. Unten sei es schließlich zu laut. Seine traurige Botschaft für die Anwohner: „Wir gehen nicht davon aus, daß der Verkehr verringert werden kann“.

Dies mußte auch der Vertreter des zweiten Planungskonzeptes am Abend bestätigen. Hauptverkehrsstraße in dem Konzept „Stadtverträgliche Erschließung der Innenstadt“ wird die Kombination Stephani-Brücke, Breite Straße und schließlich Rembertiring bleiben. Peter Bischoff vom Büro Schüll/Haller aus Hannover verfolgt in dem Team-Entwurf unter anderem die Ziele: Gestaltung der historisch bedeutenden Straßen; Verbesserung der Verknüpfung Wallanlagen und Altstadt; Öffnung der Altstadt zur Weser hin. Vor allem soll der Verkehr aus der Innenstadt raus. Der Antrag der SPD führte weiter. Für die Schließung der Hochgarage Violenstraße und den Abriß der Hochstraße Breitenweg gab es sechs Stimmen bei vier Gegenstimmen.

Der Antrag der CDU auf eine Untertunnelung der Martini-und Faulenstraße wurde abgelehnt. Planer Bischoff erläuterte, daß Tunnel menschenunwürdig seien.„Außerdem muß der Fußgänger ebenerdig bleiben“. vivA