BVG ab Januar teurer

■ Tariferhöhung um bis zu 10 Prozent / Abgeordnetenhaus muß zustimmen

Das Fahren mit Bus und Bahn wird teurer. Ab kommendem Januar werden im Schnitt die Preise für alle Fahrkarten – Einzeltickets wie Monatskarten – um fünf bis zehn Prozent erhöht. Dies hat der BVG-Verwaltungsrat, der die Funktion eines Aufsichtsrates erfüllt, in der vergangenen Woche beschlossen.

Die genauen Tarife sollen mit dem Abgeordnetenhaus noch in diesem Monat geklärt werden, das der Preiserhöhung zustimmen muß, berichtete Alexander Kaczmarek, persönlicher Referent des Verkehrssenators, der taz auf Anfrage. Das Land Berlin ist neben Vertretern der BVG im Verwaltungsrat vertreten.

Die Preiserhöhung sei keine Reaktion auf die kürzlich bekanntgewordenen zusätzlichen 50 Millionen Mark Verlust, die die BVG dieses Jahr erwartet, sagte der Referent weiter. Der Verlust sei entstanden, weil die Fahrgastzahlen zurückgegangen seien. Kaczmarek macht dafür vor allem die Rezession verantwortlich, denn ein besonders starker Kundenrückgang sei in der Straßenbahn zu verzeichnen – diese Entwicklung lasse auf ein „Wegbrechen“ des Berufsverkehrs in Ostberlin schließen. Mit der Fahrpreiserhöhung soll verhindert werden, daß durch weitere Einnahmeverluste das Defizit der BVG weiter steigt.

Die Tariferhöhung sei „sowieso“ geplant gewesen, erläuterte Kaczmarek. Wie berichtet, muß die BVG ihre Verluste minimieren, weil das Land Berlin den Zuschuß aus dem Landeshaushalt im kommenden Jahr um 150 Millionen Mark mindert. Deshalb plant die BVG bereits eine Angebotsverschlechterung bei Bus und Bahn. diak