Kerstein-Nachfolge

■ Frauen gegen Umstrukturierung der Zentralstelle

„Es muß — unabhängig von einem Frauenressort — eine Anlauf-, Beratungs-, und Vernetzungsstelle für Frauen sowie für Fraueninitiativen und —verbände geben, die nicht in Regierungshandeln und Verwaltungsstrukturen eingebunden ist.“ Darin sind sich die Frauenbeauftragten aus verschiedenen Bremer Behörden, die gestern vor die Presse traten, einig. Die Eingebundenheit der „Zentralstelle zur Gleichberechtigung für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau“ (ZGF) in die jetzige Personalunion mit dem Frauenressort habe bereits negative Folgen gezeigt, sagten die Frauenbeauftragten. „Es hat sich eine Lethargie in der ZGF breit gemacht“, fand Ruth Böke, Frauenbeauftragte vom St. Jürgen-Krankenhaus.

Bereits gegen die Doppelfunktion der Landesfrauenbeauftragten als Abteilungsleiterin in der Uhl-Behörde hatte Brigitte Melinkat (ZGF) protestiert: Diese Konstruktion ist „nicht ohne weiteres mit dem Gesetz zu vereinbaren“. Denn eine der gesetzlich festgeschriebenen Aufgaben der ZGF ist es, die „Prüfung von Gesetzen, Verordnungen und Maßnahmen des Senats wie des Bundes“ durchzuführen. Wie kann Frauensenatorin Sabine Uhl ihre eigene Behörde selbst überprüfen? Kann sie sich dauerhaft mit allen Senatskollegen anlegen, wie es die unabhängige ZGF unter Ursel Kerstein tat? vivA

Am Donnerstag abend treffen sich die Frauenbeauftragten des Landes Bremen gemeinsam mit allen Interessentinnen, um eine Konsenskandidatin für die Nachfolge von Kerstein zu finden. (20 Uhr, Konsul-Hackfeld-Haus)