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Unterm Strich

Die beiden deutschen P.E.N.-Zentren, das P.E.N.- Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland, der Romani-P.E.N.-Club, und der Verband Deutscher Schriftsteller, melden sich zu Wort in Sachen Neue Wache in Berlin. Sie erheben Einspruch gegen die Inschrift, die für die Zentrale Gedenkstätte vorgesehen ist. Statt „Den Opfern von Krieg und Gewalt“ müßte die Inschrift lauten: „Den Opfern der Gewaltherrschaft. Den Opfern des Krieges“. Die geplante Formulierung ließe eine „unzumutbare Gleichsetzung von Opfern und Tätern befürchten“.

Das japanische Noh-Ensemble „Zeami-Za“, das schon einmal 1987 zur 750-Jahr-Feier in Berlin gastierte, begann am Donnerstag in der Deutschen Oper Berlin ein viertägiges Gastspiel zu den 43. Berliner Festwochen, deren diesjähriges Schwerpunktthema „Japan und Europa“ heißt.

Da staunt der Fachmann ...: Um die Stelle des Domkantors und Organisten am Magdeburger Dom haben sich bisher 19 Kirchenmusiker beworben. Das geht aus dem jüngsten Mitteilungsblatt der Evangelischen Domgemeinde zu Magdeburg hervor.

Mehrere französische Kinostars, unter ihnen Gerard Depardieu und Isabelle Huppert, Regisseure, Produzenten und der Pariser Minister für Telekommunikation Alain Carignon haben in Straßburg einen besseren Schutz der europäischen Film- und Fernsehproduktion vor der US-amerikanischen Konkurrenz gefordert. Vor Abgeordneten des Europaparlaments und Journalisten wandten sie sich entschieden gegen die von den USA geforderte Aufnahme des audiovisuellen Bereichs in die laufenden Gatt-Verhandlungen. Bereits jetzt hätten die USA beim Export von Kino- und Fernsehproduktionen ein Quasi-Monopol. Allein in Frankreich betrage der Anteil der amerikanischen Filme an den Einnahmen der Kinos 57 Prozent. Umgekehrt hätten die französischen Filme in den USA nur einen Marktanteil von 0,5 Prozent. Die Film- und Fernsehproduktion beschäftige in den USA eine halbe Million Menschen und erziele jährlich Gewinne von sechs Milliarden Dollar. Sie sei der zweitwichtigste Exportposten der USA. Am Dienstag hatte der französische Kulturminister Jacques Toubon angekündigt, Frankreich werde den Gatt-Vertrag nicht unterzeichnen, wenn dieser auch die Filmproduktion enthalte. Frankreich, das mit rund 160 Produktionen pro Jahr mit Abstand die größte Filmindustrie in der Europäischen Gemeinschaft hat, will verhindern, daß im Rahmen der Gatt-Verhandlungen die bestehenden Schutzinstrumente für die europäischen Kulturschaffenden in Frage gestellt werden. Dazu gehört vor allem die europäische Richtlinie für grenzüberschreitendes Fernsehen, wonach die öffentlich-rechtlichen Sender mindestens 50 Prozent ihrer Sendezeit für europäische Produktionen reservieren sollen.

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