■ Die Rede, der Redner etc.
: Makoto Ooka

Die Zeit der sogenannten japanischen Abschließung – sakoku – ging auf einen Beschluß der Tokugawa-Regierung zurück und dauerte von 1639 bis 1858. Blieb denn Japan, fragte sich Makoto Ooka, „währenddessen von europäischer Zivilisation fast völlig abgeschnitten?“ und antwortet selbst: „Nein, das war nicht der Fall.“

Aus der Rede, die der Dichter am vergangenen Sonntag zur Eröffnung der Ausstellung „Japan und Europa 1543-1929“ hielt, dokumentieren wir eine Passage, die zweierlei gegenstrebig nachzeichnet: Den nachhaltigen Einfluß zweier deutscher Ärzte auf das „abgeschlossene“ Japan und die erfolgreichen Versuche zweier Japaner, in der europäischen Kultur Fuß zu fassen.

Makoto Ooka, geboren 1931, Sohn des Lyrikers Hiroshi Ooka, wurde als Lyriker und Essayist bekannt und machte sich zudem einen Namen als Autor von Hör- und Fernsehspielen sowie als Verfasser von Theaterstücken.

Seit Beginn der siebziger Jahre versucht Ooka, die alte Tradition des japanischen Kettengedichts „Renga“ als „Renshi“ zu beleben. Seine Gedichte sind greifbar in Siegfried Schaarschmidt (Hg.), „Ein Brief aus der Wüste ...“, Berlin 1985; ders. mit Mae Michiko, „Japanische Literatur der Gegenwart“, München 1990 sowie in Akzente 34/4, 1987.

Wir danken Makoto Ooka, den Berliner Festspielen und den Übersetzern, Richmond Bollinger und Yuriko Yamada- Bochynek uez