434 Tage sind genug

■ Der FC St. Pauli möchte nach 25 Spielen endlich mal wieder auswärts gewinnen und zwar heute nachmittag im Nordderby in Hannover

Eine schwarze Serie. Ein Grauen für die Statistiker im Anhang des FC St. Pauli. 434 Tage oder 25 Spiele gelang es dem Kiezclub nicht, einen Auswärtssieg zu erringen. Aber heute 15.30 Uhr soll es wieder so weit sein – gegen den Hannoverschen Sportverein von 1896. „Das ist unser großes Ziel“, sagt auch Seppo Eichkorn, Trainer des Hamburger Zweitligisten und führt ein fehlendes Quentchen Glück als Ursache für das Ungemach außerhalb des Millerntorstadions an. Mehr noch: „Mit einem Sieg könnten wir uns an der Tabellenspitze festsetzen“, frohlockt der Fußball-Lehrer. Für ihn, den Chef-Coach, wäre das nach einem Jahr und zwei Tagen im Amt eine Premiere: Der letzte Auswärtserfolg gelang den Hanseaten am 18. Juli vergangenen Jahres bei Eintracht Braunschweig (2:0) – da war Eichkorn noch Co-Trainer seines Vorgängers Michael Lorkowski.

Trotz aufsteigender Formkurve und einem mit 9:7 Punkten erstmals positiven Punktekonto verweist Eichkorn vor allem auf Probleme im Angriff: „Zu bemängeln ist, daß wir vorne nicht cleverer und souveräner spielen. Nur Martin Driller ist unumstritten. Ich erwarte aber, daß auch mal ein anderer Stürmer ein Tor schießt.“ Neben dem früheren Dortmunder, dem mit fünf Treffern bisher gefährlichsten Angreifer der Saison, wirkten Markus Sailer, Ari Hjelm und Leonardo Manzi teilweise wie pure Staffage. Eichkorn: „Der Knoten ist noch nicht geplatzt.“ In Hannover werden Manzi und Sailer wahrscheinlich verletzt fehlen. Chancen dürfen sich deshalb erstmals der lange verletzte Markus Aerdken und Jens Scharping ausrechnen.

Das Lazarett füllt zudem Ersatz-Torhüter Klaus Thomforde, der Einsatz von Libero Dirk Dammann ist noch fraglich. Hannover-Trainer Eberhard Vogel plagen ähnliche Sorgen: Ihm stehen mit Breitenreiter, Djelmas (beide verletzt), Weiland (gesperrt) und Bicici (Trauerfall in der Familie) vier Angreifer nicht zur Verfügung. „Ich werde mir etwas einfallen lassen“, so Vogel, der im Angriff nur auf Amateur Schulz und den Nigerianer Okafor setzen kann.

kader