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Oldies but Goldies

■ Hallo Zielgruppe! Die Alten kommen

Wenn im Jahr 2020 fast ein Drittel der Bevölkerung über 60 Jahre alt sein wird, befürchtet WDR- Kulturchef Werner Filmer „Konflikte wie heute durch die Fremdenfeindlichkeit“. Vom heutigen Samstag an werden deshalb in West 3 täglich Sendungen zu sehen sein, die sich „mit der demographischen Entwicklung und ihrer Bedeutung für die Gesellschaft auseinandersetzen“, so der WDR. Am Samstag geht's los mit „Schreckgespenst Alter“, einer Diskussionssendung. Auch „Experten“ wie Familienministerin Rönsch (CDU) kommen darin zu Wort. Danach braucht man sicher Erholung, und die liefert der Sender am selben Abend mit dem Klassiker „Lina Braake“ (20.15 Uhr). In dem Film von Bernhard Sinkel zocken zwei renitente Senioren (Lina Carstens und Fritz Rasp) die Spekulanten von der Bank ab. Überhaupt will uns der Kölner Sender von den Chancen des Altseins erzählen. Also wimmelt es von „jungen 80jährigen“ wie in „Leben ohne Grenzen“ (So., 12 Uhr) oder „starken Alten“ („Mittwochs live“, 19.45 Uhr). Hier blicken Menschen auf ihr Leben zurück, etwa Johanna König (Montag), die es von Revue-Star zur Spülmittel-Klementine gebracht hat.

Dank der zahlreichen West3- Magazine läßt sich eine solch kunterbunte Schwerpunktwoche locker auffüllen. Bescheiden präsent ist dagegen der Blick auf andere Kulturen: Der japanische Spielfilm „Der Herbst der Familie Kohayagawa“ (So., 15.20 Uhr) aus dem Jahre 1961 erzählt die Geschichte eines Witwers, der sich lieber mit seiner Mätresse vergnügen will, statt ganz seriös alt zu werden. Und in „Reporter“ (Di., 21.15 Uhr) berichten die ARD-Afrika-Korrespondenten über das Altern im Bantuvolk der Kikuyus. Thomas Gehringer

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