■ Soundcheck
: Therapy? / Native Ground

Gehört: Therapy? Einige Fragen werden für immer unbeantwortbar bleiben. Zum Beispiel, ob Therapie? mehr sich selbst oder ihr Publikum für behandlungsbedürftig halten. Tiefenpsychologisches hatte das nordirische Trio am Freitag in der Markthalle indes wohl kaum im Sinn, es ging vielmehr um die Präsentation einer abgeklärten Show. Nachdem Vorgruppe Paw den vollen Saal schon mal tüchtig angelärmt hatte, bewiesen Therapy?, daß sie „in“ sind, weil sie „modern“ sind. Sie spielen Techno in der „klassischen“ Besetzung Schlagzeug, Gitarre und Baß. Durch ein punktgenaues Zusammenspiel erzeugten sie ein Sounderlebnis, das selbst einer sechsköpfigen Formation zu Ehren gereicht hätte und beim Zuhören jeden Bewegungsmuskel zur Tätigkeit zwang. Dank der mitgröhlträchtigen Melodien könnten Therapy? die neuen Ramones werden. Lutz Kramer

Heute abend: Native Ground. Eine kleine musikalische Entdeckung ist die Kombination von Blues-Gitarre, afrikanischen Trommeln und australischem Didgeridoo, welche das Trio Native Ground auf ihrem Debut One Fine Mama ausprobiert. Brillante Grooves umarmt von magisch-komischen Zweiton-Rohr-Klängen und gekrönt von souligem Darmsaitenspiel, das ist abseits von allem Ethno-Pop lecker.

Markthalle, 21 Uhr