■ Daumenkino
: Hot Shots 2!

Am anderen Ende der Nudel hängt Charlie Sheen

Foto: Verleih

Ein Witz aus Hot Shots! – der 2. Versuch geht ungefähr so: Als Topper Harley (Charlie Sheen) seine seit Jahren verlorengeglaubte Jugendliebe Ramada Rodham Hayman (Valeria Golino) im irakischen Dschungel (?) auf einem Himmelfahrtskommando zur Befreiung einiger US-amerikanischer Soldaten, die selbst wiederum beim Versuch der Erstürmung eines Militärgefängnisses voller verschwundener Amis von den Schergen Saddam Husseins überwältigt worden waren ... – als also jener besagte Topper, ein luftmatratzenmäßig geblähter Bodybuilder-Typ vom Schlage Schwarzenegger, Stallone und Co., das Mädchen seiner Träume mit der Nase von Gabriela Sabatini wegen ihres plötzlichen Liebeswandels von einst (am Bahnhof, er allein mit zwei Koffern, da brach die Welt für ihn zusammen) zur Rede stellt und sie ihm antwortet, sie wäre schon vor ihrer Zusammenkunft mit dem Militärstrategen und Nobelpreisträger Dexter Hayman (Rowan Atkinson) liiert gewesen, der ihr Bildhauerei, Psychotherapie und Gesang noch an der High- School beigebracht habe und jetzt zu den Insassen in Saddams Lager gehöre ... – da kann Topper seine Gefühle nicht mehr länger verbergen, und er schluchzt ihr direkt ins groß von Comedy-Spezialist Jim Abrahams aufgenommene Gesicht: „Das ist doch ein Witz!“ Worauf Ramada blitzschnell reagierend kontert: „Also ein Witz ist was ganz anderes: Kommt ein Pferd in die Bar, sagt der Keeper zu ihm, Mann was machst du für ein langes Gesicht“, oder so ähnlich. Ansonsten fällt dem Präsidenten der Vereinigten Staaten (Lloyd Bridges) bei einem Festbankett das Essen samt Drittbeißern aus dem Gesicht und direkt in den Schoß des japanischen Premierministers, Hussein (Jerry Haleva) trägt Damenunterbekleidung, ein Iraki wird – Kevin Kostners Robin Hood zitierend – mit einem paralysierten Huhn als Pfeilersatz erschossen, und fast alle neueren Hollywood-Produktionen von Rambo bis Rapid Fire werden parodistisch verwurstet. Wenn das nicht der Videofilm für verregnete Weihnachtsfeiertage wird. Harald Fricke