500 Gramm Bakterien, bitte

200 Millionen Keime fanden TestkäuferInnen in einem einzigen Gramm eines Bremer Hähnchens. Erlaubt sind höchstens 1 Million Keime. Richtig gefährlich wird es ab einer Milliarde — auch solch wimmelnde Fleischstücke fanden die TestkäuferInnen. Da schüttelt es einen. Kann man Fleisch überhaupt noch essen? Ist das alles nur eklig?

Nun werden die VerbraucherschützerInnen wieder aktiv, fordern mehr Kontrollen und statt eines vagen Mindesthaltbarkeitsdatums ein Verbrauchsdatum. Auch die VerbraucherInnen bekommen ihre Aufgabe in der allgemeinen Kadaverschau: Fleisch recht gut durchkochen, Auftauschüsseln heiß auswaschen, kein abgepacktes Fleisch kaufen.

Lohnt sich der Aufwand? Die Salmonellenerkrankungen nehmen seit Jahren zu, trotz aller Warnungen vor Eiern, Hühnchen ... Es gibt genügend andere Gründe, kein Fleisch zu essen. Aber die Konsumenten handeln nach der Devise: Millionen Maden können nicht irren. Fleisch gibt Kraft. Und Fleischindustrie und Fleischanbieter haben schon ganz andere Skandale überlebt, man denke nur an die Hormonkälber. Christine Holch