Jazz-Kontinente in horizontaler und vertikaler Sicht

■ Hamburgs ältestes Festival, das Jazzfestival in der Fabrik, würdigt Jazz-Heroen und das Jazz-Ursprungsland

Same procedure as every year. Bereits zum 18. Mal veranstaltet die Fabrik ihr alljährliches Jazzfestival. Zwischen dem 14. und 17. Oktober erwartet den Hamburger Jazz-Fan ein kontrastreiches Programm, bei dem am abschließenden Sonntag die afrikanische Musik einen Schwerpunkt bildet.

„From the roots to the source, Eine musikalische Reise nach Afrika und Amerika“, unter der Reiseleitung von Howard Johnson, Audrey Motaung und anderen, soll an diesem Tag dem Zuhörer die Gelegenheit bieten, Jazz zum Mitfühlen und Mitmachen zu erleben, verspricht der Veranstalter (17.10.). Am gleichen Tag schließt das Jazzfest mit „African Voices“ seine Pforten. Neben der A Cappella-Gruppe Nipa wird Oumou Sangare aus Mali im Mittelpunkt stehen. Sangare, die mit dem selbst artikulierten Anspruch antritt, für die Frauen Afrikas zu singen, avancierte längst in ihrer Heimat – und nicht nur dort – zu einem Star. Obwohl sie sich in ihrer Musik auf afrikanische Traditionen beruft, möchte sie sich vom Klischee Afrika entfernen und die Zuhörer vielmehr auf die Erneuerung des Landes aufmerksam machen.

Eröffnet wird das Jazzfestival mit den drei Solisten Dino Saluzzi, Charlie Mariano und Wolfgang Dauner, begleitet von der NDR Bigband, die durch ihren Fusionswillen, dem Jazzpuristentum einbleuen wollen, daß eine Melange aus Indischer Musik, Tango, E-Musik und Rock in diesem Genre möglich ist. Außerdem spielen am Eröffnungsabend „Two Ellington Projects“, nämlich das Vienna Art Orchestra mit „The original charts of Duke Ellington and Charles Mingus“ und Louis Sclavis mit „Un hommage personnel“ (14.10.).

Blues, fern der Jeanswerbung, gibt es dann am zweiten Abend. Walter „Wolfman“ Washington, Luther Allison und Etta James demonstrieren, daß das wahre Becken der Blues-Nomenklatura hervorragende Musik machen kann. (15.10.).

Berit Andersson und Steve Dobrogrosz, Secret Cosmos (the Modern Art Septet) und Betty Carter bestreiten das samstägliche Programm. (16.10). kader