Ab Sonntag im Schlachthof: Die Farbe Indigen

Ab Sonntag im Schlachthof:

Die Farbe Indigen

Im Jahre 501 nach Kolumbus werden „Die vier Farben der Menschheit“ wieder einmal aufs Bunteste gemischt: ab Sonntag im Schlachthof. Pünktlich „Zum UN-Jahr der indigenen Völker“ findet dort ein kleines Festival statt, allwo mit Ausstellungen, Videos, Vorträgen und allerlei Kunst, Theater und Musike der Ureinwohnerschaft des Planeten gedacht wird.

Alles kommt dran: Das Taufen mit Todesfolge auf den Marianen (Vortrag, 6.10., 20 Uhr, Überseemuseum); die Performance einer philippinischen Frauentanzgruppe (3.10., 18 Uhr, Schlachthof), gefolgt von dem hiesigen Abiud Aparicio Chinelo mit seiner Pantomime „Huitzilopochtli“, was eine Best-Of-Fassung seines bekannten „Kolibri von der anderen Seite der Erde“ ist; Gesang vom Volk der Ga aus Ghana (8.10., 19 Uhr Schlachthofturm); eine abschließende Podiumsdiskussion zur „Weltmacht BRD“ (9.10., 20 Uhr, Schlachthof) unter Anteilnahme von internationalen Experten samt dem einheimischen Grünen Walter Ruffler; tagtäglich von 16 bis 19 Uhr Videos über Goldgräberschweinehunde in Brasilien, über Kurdenprozesse und Terrorismus, über Regenwaldvölker auf Borneo und die Geschichte der Kalahari.

„Um unseren Planeten als ein ganzes zu begreifen, wird die Notwendigkeit zur Respektierung und Erhaltung indigener Völker und deren Kulturgut in Mittelpunkt dieser Woche stehen“, so schreibt in ihrem Programmheft wörtlich und buchstäblich die ausrichtende „Gesellschaft für bedrohte Völker“, der womöglich bald eine „Gesellschaft für bedrohte Sprachen“ entgegentreten muß.

Die Woche wird am Sonntag um 18 Uhr mit einem fundamentalen Vortrag von Annelie Keil eröffnet; sie endigt am 9. Oktober in Wohlgefallen. taz