Wegen Blutbads in Café vor Gericht

Ein 43jähriger steht seit gestern wegen eines von ihm angerichteten Blutbads in einem Kreuzberger Café vor dem Landgericht. Durch Schüsse aus einer 7,65-Millimeter- Pistole starb ein 34jähriger unter dem Pseudonym Florian Vogelfrei bekannter Avantgarde-Künstler. Ein Gast wurde durch einen Schuß am Hals lebensgefährlich, ein weiterer durch zwei Geschosse am rechten Oberarm und an der rechten Hand verletzt. Das Gemetzel folgte am 14. März 1993 gegen 3.00 Uhr im Café „Anfall“ auf einen Streit um eine 18jährige, die der Angeklagte bedrängt hatte. Zunächst kam er der Aufforderung eines Gastes, das Lokal zu verlassen, nach, kehrte dann mit einer Waffe zurück und schoß diesen in den Hals. Der Schauspieler des R.A.M.M.-Theaters, Florian Vogelfrei, der aushilfsweise kellnerte, stellte sich dem Schützen in den Weg. Ihn traf die Kugel am Schlüsselbein, wodurch er verblutete. Der Schütze entkam und stellte sich am nächsten Tag der Polizei.