Pflege mit Pferdefuß

■ Kritik: Aushöhlung der ambulanten Hilfe

Über die Finanzierung der Pflegeversicherung wird schon lange diskutiert, aber wer spricht von den Veränderungen für die Betroffenen? Der Verein Selbstbestimmt Leben e.V. und die Assistenzgenossenschaft Bremen wollen über die Auswirkungen informieren. Sie sehen in der „Pflegeversicherung, wie sie jetzt geplant ist, eine akute Bedrohung des selbstbestimmten Lebens behinderter und pflegeabhängiger Menschen“.

Um zu gewährleisten, daß auch Pflegebedürftige nicht einfach in Heime abgeschoben werden, steht für sie die ambulante Versorgung der Betroffenen im Vordergrund. Darum war bislang eine Unterbringung im Pflegeheim nur im Notfall vorgesehen. Im neuen Pflegegeldgesetz wird dieser festgeschriebene Grundsatz so umformuliert, daß es einer Aushöhlung der ambulanten Pflege gleichkommt, wenn es bei diesem Gesetzentwurf bleibe, sagt Horst Frehe, Richter am Sozialgericht und selbst Rollstuhlfahrer. Der rechtliche Anspruch auf Vermeidung der Heimunterbringung falle weg. S.W.

Am Mittwoch, 13.10. um 19.30 werdenim Bürgerhaus Oslebshausen (Am Nonnenberg 40) Horst Frehe, Helga Ziegert (DGB), Karoline Linnert von den GRÜNEN und Roswitha Erlenwein (CDU) diskutieren.