Seit Jahren bekannt

■ betr.: „Stahlwerke als Dioxin schleudern enttarnt“, taz vom 29.9.93

[...] Derlei „Entlarvungen“ entlarven allerdings nur die Öko-Redaktion der taz und die grünen UmweltexpertInnen, Umweltsenatoren und Umweltstaatsräte. [...] Die Dioxinproblematik aus Stahlwerken ist schon seit Jahren bekannt, seit 1986 liegen mehrere Untersuchungen darüber vor. Es stellt sich natürlich die Frage, warum sie nie öffentlich thematisiert wurde. Hinnehmbar sind diese Dioxinemissionen allerdings nicht.

Ein Kreis von Öko-AktivistInnen, der sich nicht scheut, mit StahlarbeiterInnen offen und solidarisch über die Umweltfolgen von Stahlproduktion zu reden, existiert seit einiger Zeit. Von den Grünen ist allerdings niemand dabei. Hohe Dioxin-Emissionen aus Stahlwerken sind eigentlich ein Abfallproblem, denn sie resultieren aus PVC-Beschichtungen und Metall-Kunststoff-Verbunden im Schrott. Das Problem muß daher nicht nur emissionsseitig mit Filteranlagen angegangen werden, sondern auch produktionsseitig. Denn niemand wird wohl ernsthaft behaupten, daß Stahlschrottrecycling grundsätzlich abzulehnen sei. [...] Wolfgang Kühr,

Sprecher des Projektbereichs

Radikalökologie der

Ökologischen Linken, Essen