Noble Altersresidenz statt Luxus-Hotel

■ Auf dem Süllberg in Blankenese kommt es anders als geplant

Eine Blankeneser Aufführung, frei nach William Shakespeares „Viel Lärm um nichts“: Der Plan für ein voluminöses Luxushotel auf dem Süllberg, welcher am Jahresanfang gutbetuchte Blankeneser AnwohnerInnen auf die Barrikaden getrieben hatte, ist zur Makulatur verkommen. Auf das immobile Filetstück will der Investor nun statt der Nobelherberge eine vornehme Altersresidenz plazieren.

Ein fünfgeschossiges Hotel mit 80 Betten, ein Tagungszentrum für 400 Menschen und eine Tiefgarage hatte die Investorengruppe „Roland Ernst“ vormals auf dem Süllberg vorgesehen: Ein Projekt, das die AnwohnerInnen um den Schlaf brachte. Das Ende ihrer himmlischen Ruhe am idyllischen Elbhang sahen sie nahen, PKWs und Busse der Gäste die schmalen, verwinkelten Sträßchen vor ihrer Haustür verstopfen. Doch all ihre Proteste und sogar eine angedrohte Klage scherten die Altonaer Bezirksfraktionen von SPD und CDU nicht: Sie beschieden, daß ein Hotel an diesem Platz gut für Blankenese sei und änderten für den Investor sogar den Bebauungsplan. Neben der denkmalgerechten Instandsetzung des bestehenden Restaurants wurde die Sondernutzung für einen Hotelbetrieb eingefügt.

Doch vieles kommt anders als man denkt: Der Investor für das Restaurant suchte kürzlich das Weite und die Gruppe „Roland Ernst“ sich daraufhin ein neues Konzept. Und darin ist zwar weiter das sanierte Restaurant enthalten, aber kein Hotel mehr. Statt dessen ein Alterswohnsitz für Wohlhabende, der – wie man jetzt im Bezirksamt Altona hofft – etwas weniger wuchtig ausfällt als die ursprüngliche Hotelversion und sich so besser ins „Milieu“ einfügt.

Spruchreif sind jedoch auch diese Pläne noch nicht, im Blankeneser Bauamt liegt bislang noch kein neuer Bauantrag vor. Vielleicht kommt schließlich, frei nach Shakespeares „Wie's Euch gefällt“ doch noch was ganz anderes dabei heraus. sako