Schröder gibt Atomausstieg auf

■ Grüne und Umweltverbände halten „Energiekonsens“ für gescheitert

Die Verhandlungen über einen neuen Energiekonsens und einen Ausstieg aus der Atomenergie werden von den deutschen Umweltverbänden als gescheitert angesehen. Die Organisationen wollen bereits am Montag öffentlich ihren Ausstieg aus den Gesprächen verkünden. Die Vertreter von Greenpeace, dem BUND und den Internationalen Ärzten gegen Atomkrieg sehen keine Chance mehr für eine Einigung auf einen Ausstieg aus der Atomenergie und eine neue Energiepolitik.

Ein Gespräch mit dem SPD- Verhandlungsführer und Mitinitiator der Energiekonsens-Initiative, Niedersachsens Ministerpräsident Gerhard Schröder, in dieser Woche hat keine Einigung gebracht. Sie haben jetzt sogar eine Krise der rot- grünen Koalition ausgelöst. Die niedersächsische Sprecherin der Grünen, Gila Altmann, gestern zur taz: „Der Atom- Ausstieg ist nicht verhandelbar. Der vorgesehene Kompromiß ist geradezu absourd.“ Schröder soll in Bonn vorgeschlagen haben, das Atommüllendlager Schacht Konrad zu genehmigen, die Arbeiten am Endlager Gorleben lediglich zeitlich auszusetzen sowie den Bau eines neuen Atomreaktors zu ermöglichen.

Der Verhandlungsführer von Greenpeace, Heinz Laing, sieht die Umweltverbände inzwischen nur noch „als Staffage“ behandelt. Es sei auch falsch, die Kohlefinanzierung mit Energiesparen in Verbindung zu setzen, wie Schröder dies vorschlage. Damit würden „Kohlekumpel gegen Ökos ausgespielt“. taz/dpa