Unsichtbare Rauferei

■ Debatte um Stadtwerke-Verkauf ohne Überraschungen

Die Hände hatten sie alle artig auf dem Tisch. Darunter aber, verhüllt durch ein Transparent, haben sie sich ordentlich auf die Füße getreten: Der Stadtwerke- Chef dem Umweltsenator, der Umweltsenator dem Finanzsenator, der wieder dem Umweltsenator.

Die Grünen hatten am Donnerstag abend eingeladen zur Podiumsdiskussion über den Verkauf der Stadtwerke. Acht Firmen interessieren sich dafür, war dem grünen Fücks zu entlocken, erstmals fiel auch offiziell der Name Veba als potentieller Käufer. Das waren die kleinen Neuigkeiten.

Dann die Rempeleien: Wieviel Anteile an wen verkauft würden, sei noch offen, meinte Finanzsenator Kröning (SPD), Umweltsenator Fücks dagegen: Bremen behält die Mehrheit der Anteile, das sei „im Senat unstrittg und Minimalkonsens“. Preag und Veba seien für ihn als Atomstromproduzenten tabu für den Verkauf. Stadtwerke-Chef Czichon rieb Fücks unter die Nase, daß sein Unternehmen „mit seinen Leistungen an der Spitze“ liege. Fücks hatte Wochen vorher auf einem Parteitag der Grünen moniert, daß die Ertragslage des Unternehmens zu schlecht sei. Und so hieben sie denn munter mit Bemerkungen auf einander ein, bis der Hausmeister der Bürgerschaft dem Treiben ein Ende machte. mad