■ Aus den Niederungen des Fußballsports
: Amateurfußball ruft?

Eigentlich hätte alles anders werden sollen. Mit einem Platz im Mittelfeld wurde vor der Saison beim FC St. Pauli geliebäugelt. Endlich, nach der schlimmen letzten Saison, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, war das allerorts heruntergebetete Credo der Vereinsoberen.

Nach der 1:2-Auswärtsschlappe in Wuppertal ist der Kiezclub wieder einmal dort, wo er nach eigenem Selbstverständnis nicht hingehört: Auf einem Tabellenplatz, der, wenn er bis zum Ende der Spielzeit gehalten wird, direkt für den Amateurfußball qualifiziert. 28 Spiele hintereinander hat es die Millerntorequipe nicht mehr vermocht, auswärts zu gewinnen. 2:8 Punkte konnten in den letzten fünf Spielen ergattert werden. Statistische Werte, die auch die größten Treueschwüre in Richtung Trainer Seppo Eichkorn in Frage stellen.

TuS Hoisdorf ist die Mannschaft der Stunde in der Fußball-Oberliga Nord. Durch einen 5:2-Erfolg beim SV Lurup übernahmen sie nach neun Begegnungen ohne Niederlage erstmals die Tabellenspitze. Nach dem 10. Spieltag haben neben den Hoisdorfern auch Kickers Emden und Eintracht Braunschweig 13:7 Punkte auf dem Konto. Die Amateure von Werder Bremen (12:4) und VfL Herzlake (12:6) vergaben durch ihre Nullnummern gegen Holstein Kiel und den VfL 93 einen möglichen Sprung an die Spitze.

Auch die Oldenburger, die bei den Amateuren des Hamburger SV zu einem vielbeachteten 3:2-Erfolg kamen, dürfen nach zuletzt sechs Spielen ohne Niederlage mit nunmehr 11:9 Punkten wieder von der Meisterschaft träumen. Bei den HSV-Amateuren und Holstein Kiel, die als einzige Teams ein ausgeglichenes Punktekonto haben (10:10), beginnt das Mittelfeld.

Von den Oberliga-Aufsteigern hat sich der VfB Lübeck am besten an die rauhe Luft im Amateur-Oberhaus gewöhnt. Die Hansestädter kamen zu einem 4:2 über den krisengeschüttelten 1. SC Norderstedt und haben nun 9:11 Punkte. Kritisch ist die Lage trotz des 2:0-Sieges über Preußen Hameln für Göttingen 05, TuS Celle, Hameln und Lurup Hamburg. Pille