Ökologische Metropole Hamburg

■ Unverdienter fünfter Platz beim Umweltwettbewerb

Schminke für Hamburg: Im ersten Anlauf belegte die Millionenstadt Platz fünf beim Wettbewerb „Bundeshauptstadt für Natur- und Umweltschutz“. Erste wurde die Gemeinde Nettersheim (7000 Einwohner) in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Eckernförde, Radolfszell und Erlangen.

Wie jeder gute Coach sparte Senator Fritz Vahrenholt bei der gestrigen Preisverleihung nicht mit Eigenlob: „Der Wettbewerb war eigentlich auf kleinere Städte und Gemeinden zugeschnitten“. Doch das scheint eher Glück für den Umweltsenator. Wulf Denecke von der „Deutschen Umwelthilfe“, die zum viertenmal den Wettbewerb organisierte: „So kamen Fragen, die nicht in die Entscheidungskompetenz von Gemeinden fallen, gar nicht vor.“ Zum Beispiel die nach Art der Stromversorgung. Die Antwort hätte Hamburgs Ergebnis reichlich verschlechtert. „Hamburg bezieht weit mehr als andere Städte Strom aus Atomkraftwerken, immerhin noch bis zu 80 Prozent“, so Denecke. Die rund 90 Wettbewerbsfragen umfaßten Themen wie Umweltschutzplanung, Wasser-, Energie-, oder Forstwirtschaft und Verkehr.

Wo kleinere Gemeinden Punkte sammelten (“Fährt der Bürgermeister Arbeitswege auch mit Fahrrad?“), mußte Hamburg passen (“Der Bürgermeister fährt mit der Limousine“). Dagegen holte die Hansestadt in anderen Bereichen auf, zum Beispiel beim Naturschutz. Doch auch hier gilt Vorsicht bei der Interpretation: „Der Hamburger Anteil an Naturschutzgebieten ist prozentual recht hoch, weil der Stadtstaat auf kleiner Fläche mehr Schutzgebiete haben muß als eine ländliche Gemeinde“, erklärt Denecke.

Absolute Schwachstelle im Hamburger Ergebnis: das Wasser. Das Stellinger Klärwerk lieferte konkurrenzlos schlechte Nitrat- und Phosphorwerte. wie