Konsul kaltgestellt

■ AStA forder politische Isolierung Grabbes

Die StudentInnenvertretung der Bremer Uni (AStA) hat dazu aufgerufen, den Empfang des türkischen Generalkonsuls in Bremen, Karl Grabbes, aus Anlaß des 70. Gründungstages der Türkei am 29. Oktober im Parkhotel zu boykottieren. In einem Brief, der an alle Abgeordneten der Bremischen Bürgerschaft, an die Senatsmitglieder sowie an Verbände geschickt wurde, begründet der AStA seinen Boykottaufruf u.a. mit der Haltung Grabbes im Fall Koc. Die in Bremen lebende Kurdin und ehemalige AStA-Vorsitzende Nulifer Koc hatte Ende September als Dolmetscherin eine Delegation nach Kurdistan begleitet und war von türkischen Militärs festgenommen und gefoltert worden. Erst nach Protesten Bremer Politiker und Verbände war sie nach einer Woche wieder freigelassen worden.

Der türkische Honorarkonsul Grabbe hatte damals öffentlich erklärt, daß der AStA nicht nur die kurdische „PKK finanziell unterstützte, sondern auch kontinuierlich Kontakte unterhielt“. Solche Äußerungen seien für Koc in ihrer Haftsituation „lebensbedrohlich“ gewesen, meint die AStA-Vorsitzende Antje Matthies. Auch das Bremer Friedensforum hat die Abgeordneten der Bürgerschaft und die Regierungsmitglieder aufgefordert, ihre Kontakte zu Grabbe einzustellen. taz