Chancen für Mädchen

■ Beratungsstelle für junge Ausländerinnen in Harburg eröffnet

Die 16jährige Ayse will Einzelhandelskauffrau werden, doch sie hat noch keine endgültige Aufenthaltsgenehmigung, und die Eltern planen ihre Heirat in der Türkei. Ayse wußte bislang nicht, wo sie um Rat und Hilfe bitten kann. Seit gestern aber gibt es in Harburg die „BAMBA“ – Beratung für ausländische Mädchen bei der Ausbildungsvorbereitung.

„Wenn die Mädchen Hilfen angeboten bekommen, dann ergreifen sie sie auch“, weiß Renate Bock. Die Sozialpädagogin betreut mit einer Kollegin die jungen ausländischen Frauen aus Harburg, Cranz/Neuenfelde und Kirchdorf-Süd. In Kleingruppen wird ausbildungsbegleitender Unterricht in Naturwissenschaften oder Deutsch, berufsspezifischen Fachsprachen oder Unterstützung beim Abfassen der leidigen Azubi-Berichtshefte angeboten. Schülerinnen erhalten Nachhilfeunterricht.

BAMBA ist Hamburgs vierte Beratungsstelle zur Verbesserung der Ausbildungschancen ausländischer Mädchen. „Die Mädchen haben kaum Selbstvertrauen, und eine abgelehnte Bewerbung bedeutet persönliches Versagen“, so Sozialpädagogin Margarida Arnedo. 30 junge Frauen werden schon bei BAMBA beraten. Margarida Arnedo: „Wir haben Notfälle, wo innerhalb weniger Stunden geholfen werden muß.“ So wie der jungen Albanerin, die den Ausbildungsvertrag unterschreiben sollte, ihren Paß verloren hatte und noch keine schriftliche Aufenthaltsgenehmigung besaß. Ihr wurde eine vorläufige Arbeitsgenehmigung besorgt.

Katrin Wienefeld

BAMBA, Schwarzenbergstraße 85, Telefon 765 57 05.