„Sparen macht kreativ“

■ Nordelbische Synode: Kirche muß künftig mit weniger Geld auskommen

Angesichts zunehmender Kirchenaustritte und sinkender Kirchensteuereinnahmen hat der Vizepräsident des nordelbischen Kirchenrates, Oberkirchenrat Gerd Heinrich, für den Abbau hauptamtlicher Stellen plädiert. „Die große Zahl der Hauptamtlichen hat zu einem Boom des kirchlichen Angebots geführt, das über die tatsächliche Schwächung des Christentums hierzulande hinwegtäuscht“, sagte er gestern zu Beginn der Nordelbischen Synode in Hamburg. Bis heute abend beraten 140 Kirchenparlamentarier über den künftigen Sparkurs der Landeskirche.

Die Kirche, die etwa 80 Prozent ihres Gesamtetats für Personalkosten ausgibt, solle über eine „flexible Gestaltung der Gehaltsordungen einschließlich leistungsgerechter Abstufungen“ nachdenken, sagte Heinrich. Es gelte, die „Gefahr einer Funktionärskirche“ zu erkennen und daher „das Laienelement entschlossen zu stärken“. Weniger Geld nötige die Kirche, Prioritäten zu setzen und sich auf ihren Auftrag zu konzentrieren. Aber, so der Oberkirchenrat weiter, sparen könne auch heilsam sein und mache geistig nicht kümmerlich, sondern kreativ.“

Als Prioritäten nannte Heinrich: Gemeindeaufbau und gottesdienstliches Leben, Kinder- und Jugendarbeit, ökumenische Partnerschaft, Kirchenmusik, Öffentlichkeitsarbeit sowie Seelsorge für Arbeitslose, Kranke und Gefangene. Vorrangig seien Veranstaltungen, die die Sammlung der Gemeinde zum Ziel haben, nachrangig „der zeitraubende Innendiskurs der Mitarbeiter und Gruppen“. Heinrich nannte in diesem Zusammenhang auch das „schier überbordende Fortbildungsangebot“, die Arbeit der Evangelischen Akademie, die Müttergenesungsarbeit und das Frauenreferat.

dpa/epd