■ Kommentar: Am langen Arm der FDP verhungert
Fast ist es schon zur Gewohnheit geworden: Wie jedes Jahr meldet die Bremer Projekte-Szene Land unter. Wie jedes Jahr reicht das Geld vorne und hinten nicht, wie jedes Jahr hebt das entsprechende Wehklagen an: Das Aus für so manche gute Idee, die über Jahre am Tropf des Arbeitsamtes oder der Arbeits- oder der Sozialsenatorin gehangen hat.
Alle Jahre wieder, denkt die Öffentlichkeit und wendet sich ab. Genau das ist die Stimmung, mit der jetzt den Projekten insgesamt der Garaus gemacht werden soll, wenn es nach der FDP geht. Und es sieht ganz danach aus, als ob die FDP das Sagen hätte. Immerhin kann sie mit ihrem hinhaltenden Widerstand die Projektemittel so lange blockieren, daß wieder ein paar der Projekte dran glauben müssen. Schon seit Jahren beäugen die Liberalen gemeinsam mit der Christenunion argwöhnisch die bunte Projekte-Szene. Das paßt nicht zum „freien Markt“, und das ist immer noch die tragende Ideologie, Klöckner-Subventionen hin oder her. Die Projekte hätten zur Wahl der Liberalen auffordern sollen. So verhungern sie am langen Arm der FDP. Jochen Grabler
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